Kurzportrait Projekt
'Zur Problematik der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse'

Auftragsgegenstand:Forschungsprojekt
Auftraggeber:Akademie für Raumforschung und Landesplanung /
Institut für Landschaftsökonomie der TU Berlin
Bearbeitungszeitraum:6/1978 - 7/1979
Bearbeiterin/Bearbeiter:Prof. Dr. Karl-Hermann Hübler (Forschungsnehmer und Projektleitung)
Assessor Eckart Scharmer (rechtliche Aspekte)
Dipl.-Ökonom Dr. Klaus Weichtmann (ökonomische Aspekte)
Dipl.-Ing. Stefan Wirz (Umweltaspekte)
Aufgabenstellung:
Kaum eine Forderung wurde in den letzten Jahren im Bereich der Raumordnungs- und Landesentwicklungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland nachhaltiger erhoben als die nach "Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen (Lebensverhältnisse) in allen Teilräumen". Unter Berufung auf verfassungsrechtliche Normen hat sie als Leitziel (Grundsatz) Eingang in die Raumordnungspolitik des Bundes und der Länder gefunden. Aufgabe des interdisziplinär bearbeiteten Forschungsprojekts war,
- den Stand der aktuellen Diskussion über die Zielsetzung "Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse" aufzubereiten,
- zu analysieren, inwieweit die Zielsetzung vom Verfassungsrecht her und aus ökonomischer und ökologischer Sicht her begründet werden kann und
- beispielhaft darzustellen, in wieweit die Planungspraxis mit der zunächst abstrakt formulierten Zielsetzung übereinstimmt bzw. wie die Planungspraxis mit dieser Zielsetzung arbeitet.
Die Untersuchung hat gezeigt, daß eine theoretisch zwingende Begründung für eine raumstrukturelle Zielnorm "gleichwertige Lebensverhältnisse" nicht vorliegt. Gleichwertige Lebensverhältnisse werden bisher vorwiegend unter infrastrukturellen Aspekten gemessen, auch wenn versucht wird, über Normen, die den Bereich der Umwelt beschreiben (Freiflächen pro Einwohner, Belastungsgrenzen u. dgl.), den "ökologischen" Aspekt verstärkt einzubeziehen.
Da die Sicherung einzelner Naturraumpotentiale nicht generell durch die Ausweisung groß- oder kleinräumiger Vorranggebiete möglich ist, sondern durch eine je nach den örtlichen bzw. regionalen Erfordernissen abgestufte Konzeption, ist eine globale Angabe über die Verträglichkeit bzw. Unverträglichkeit des zu untersuchenden Zieles "Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse" ohne exakte ökologische Wirkungsanalyse der landschaftsverändernden raumordnungspolitischen Maßnahmen nicht möglich.
Veröffentlichungen:

HÜBLER, K.-H., E. SCHARMER, K. WEICHTMANN & St. WIRZ: Zur Problematik der Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen.- Veröffentlichungen der Akademie für Raumforschung und Landesplanung. Abhandlungen Bd. 80, Hannover 1980

 

Trennlinie
(Seiteninhalt zuletzt bearbeitet am 22.5.2004)
| Home | Impressum | Sitemap | Kontakt |